Teilerhalt einer soliden Grundstruktur

Obwohl ein Neubau gewünscht wurde, haben wir uns dazu entschieden, in unserem Entwurf den Bestand miteinzubeziehen. An der städtebaulichen Ausgangslage, eine Gruppe von Gebäuden, welche die Grenzen der Ausdehnung der Schulanlage bestimmen und sich in ihrer Mitte einen gemeinsamen Aussenraum teilen, halten wir fest. 

Beim vorgeschlagenen Teilerhalt geht es vor allem um die Bewahrung der soliden und flexiblen Grundstruktur. Es handelt sich hierbei nicht um einen denkmalpflegerischen Ansatz des Zeugniserhalts, sondern um ein sinnvolles Weiterbauen und Integrieren des Bestandes. Im Sinne der gesamtheitlichen Nachhaltigkeit wird demnach Bausubstanz erhalten, die in gutem Zustand ist und für die zukünftige Nutzung – mit angemessenem Aufwand adaptiert werden kann. Rund 30% des Raumprogramms kann so im bestehenden Südflügel der Schulanlage untergebracht werden. 

Der Tagesablauf der Schülerinnen und Schüler wird durch die notwendigen Gebäudewechsel strukturiert, was speziell bei der Nutzung als Tagesschule die nötige Distanz zwischen den verschiedenen Lern- und Betreuungsbereichen bringt. Damit entstehen kleine Schulwege, das Durchschreiten der Klimagrenze schafft ein Bezug zur Umgebung und dem Wetter sowie Möglichkeit zu Spiel und Begegnung. 

Ein einzelnes Treppenhaus verbindet alle Geschosse des Schulhauses bis zur Turnhalle, alle Gebäudeflügel sind an diesem internen Erschliessungssystem angegliedert. Mit der Abtrennung des Treppenhauses ist die gesamte Fläche des Schulhauses ohne Einschränkungen nutz- und möblierbar. Pro Geschoss wird grundsätzlich die Fläche von drei Klassenzimmern mit zusätzlichen Begegnungsorten geboten. 

Die Bibliothek und der Mehrzweckraum sind separat zugänglich und stehen als eigenständiges Gebäude über der Turnhalle. Der grosse Mehrzweckraum kann über Faltschiebetore komplett zum Pausenhof geöffnet und somit auch als gedeckter Pausenplatz oder als Veranstaltungsfläche genutzt werden.