OFFENER PROJEKTWETTBEWERB
NEUBAU DREIFACHSPORTHALLE MITTELSCHULE NIDWALDEN
Stans
Projektwettbewerb: 2023
ARGE ekip Architekten + Severin Hausenbaur Architekten
Ingenieur: Dr. Deuring + Oehninger AG Dipl. Bauingenieure ETH SIA USIC, Bastian Leu
Bausumme BKP 1-9: 17.5 Mio
Reaktivierung vorhandener Qualitäten
Die Anlage des Kollegiums St. Fidelis erfährt mit der neuen Dreifachturnhalle einen Abschluss, bei dem aus Sicht der Verfassenden verloren gegangene Elemente dazu genutzt werden sollen, eine schützenswerte Gesamtkomposition zu reaktivieren. Die gegenwärtig verborgene und im Alltag unbedeutende Ostseite des Areals dient weiterhin dem Sportunterricht, erhält aber dank der Rückbesinnung auf historische Bezüge eine Aufwertung und verbesserte Bespielbarkeit. Der imposante Kopfbau von E.Studer mit dem Theatersaal ist – insbesondere in der Fernwirkung – wieder freigespielt und der nutzbare Landschaftsraum fliesst um die Ostseite des Kollegium. Die Sportbauten sind ein zurückhaltender Bestandteil dieser Komposition.
Die grosszügige Dachfläche der neuen Dreifachturnhalle wird als begehbare und begrünte Terrasse Teil der wunderbaren Umgebung und bietet den Nutzenden einen Ersatz für die historische Gartenanlage, welche durch die südseitigen Erweiterungsbauten verloren ging. Der neue Dachgarten vermag dem Verweilenden den Ausblick zu bieten, den ihm die gegenwärtigen Parkplatzbuchten oberhalb der Sockelmauer verwehren.
Die Zugänglichkeit zu den Sporthallen kann sowohl für den Schulbetrieb als auch für externe Nutzungen verbessert und die tiefer gelegenen Aussensportflächen mit dem höher gelegenen Schulhaus direkt verbunden werden.
Die Dreifachhalle wird im Inneren durch zwei Lichtbänder belichtet, wobei die Hauptfassade gegen Norden orientiert ist. Durch die Zwischenzone zum Hang hin wird zenitales Licht über das südlich gelegene Fensterband in die Halle geleitet. Dank der Ausrichtung der eingegrabenen Hallen entsteht folglich keine Blendwirkung. Die Halle, weitere Sport- und Arbeitsräume sowie die Haupterschliessung organisieren sich um den Lichthof. Dieser lässt zugleich Sichtbezüge zwischen den einzelnen Raumprogrammbestandteilen zu, verbindet das Programm miteinander und vermittelt zwischen Bestand, Neubau und Aussenraum.
Die Haupttragstruktur der Dreifachturnhalle ist als Beton-Holz-Hybridbau konzipiert. Der Einsatzort der Baustoffe ist entsprechend ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit gewählt und im Sinne der Ressourcenschonung und Reduzierung der Grauenergie optimal eingesetzt und statisch optimiert.